Geschichte
Jubiläum 2016 – 140 Jahre Neudeckmühle
Die Geschichte der Neudeckmühle in den letzten 140 Jahren ist bald erzählt.
Nach wechselvoller Vorgeschichte, kauft Karl Wilhelm Poitz, welcher zuvor die letzte Schiffsmühle auf der Elbe bei Sörnewitz besaß, am 13.7.1876 das Anwesen. Wilhelm Poitz baute, um den Nutzwert der Mühle zu erhöhen, einen Tunnel zum Wasserabfluss, für ein größeres oberschlächtiges Wasserrad. Mit diesem Bauvorhaben hatte er sich finanziell sowie auch im Bezug auf die Lage verrechnet. Freiberger Bergleute mussten den Abwassertunnel aus felsigem Untergrund heraus sprengen und aufgrund der hohen finanziellen Belastung in Folge der umfangreichen baulichen Maßnahmen, kam es zur Versteigerung des Anwesens am 3.1.1882, in Wilsdruff.
Im Zuge der Versteigerung ersteht sein Bruder Moritz Poitz die Mühle.
Nach dem Tod von Moritz Poitz übernimmt am 30.11.1926, laut Erbrecht Rudolph, Poitz als alleiniger Besitzer das Grundstück.
Zum Mühlenbetrieb gehört damals die Landwirtschaft sowie Brotbäckerei. Das Brot wurde per Pferdewagen an die Kundschaft in die umliegenden Dörfer gefahren.
Die Erweiterung der Nutzung der Neudeckmühle hin zur Gastwirtschaft entstand um die Jahrhundertwende, als die Wanderbewegung startete und damit die Nachfrage an Bewirtung stieg.
Dennoch wurde bis 1966 weiterhin Getreide gemahlen und Brot gebacken.
Kleinbauern aus der Umgebung bekamen bis 1975 das Schrot für ihr Vieh.
1956 übernimmt sein Sohn Werner Poitz, Müllermeister, die Mühle und baute in den 70iger Jahren den Gastronomiebetrieb aus.
1970 wurde die Neudeckmühle dann an das öffentliche Energienetz angeschlossen. Bis dahin erfolgte die Stromversorgung ausschließlich selbst durch Wasserkraft des Wasserrads (110 V). Innerhalb des Gebäudes gab es bauliche Veränderungen, um den Anforderungen des stetig steigenden Gastronomiebedarfs Rechnung zu tragen. Werner Poitz benötigte viel Kraft, um die Mühle mit ihrer dazugehörigen Landwirtschaft aus der damaligen LPG Typ1 herauszulösen. Es waren Arbeitseinheiten zu erbringen und die Gastronomie musste „nebenbei“ laufen.
Als dieses Problem gelöst war konnte man sich der Bewirtung der Gäste als alleinigen Wirtschaftszweig zuwenden.
Die Mühleneinrichtung wurde ausgebaut um Platz für Lagerräume zu schaffen, die den neuen Anforderungen gerecht wurden.
Am 01.01.1991 übernimmt sein Sohn Peter Poitz als gelernter Koch das Geschäft des Vaters. Bis heute führt er das Anwesen und ist mit Hilfe seines Teams bestrebt, diese Tradition fortzuführen.